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Adventsaktion zugunsten der "Leeraner Tafel"

Thu, 09 Dec 2021 09:23:09 +0000 von Ralph Knöfler

© Rolf Lauströer
Adventsaktion zum 2.Advent: Den Tisch für die „Leeraner Tafel“ decken

Haben Sie schon einmal zehn Stunden am Stück vor dem Eingang eines Einkaufmarktes gestanden und Menschen anzusprechen versucht (natürlich den aktuellen Corona-Regelungen entsprechend!)? Ich kann Ihnen sagen: Das ist wesentlich mehr als nur Beine in den Bauch zu stehen, sich den Mund fusselig zu reden oder etwas heiser zu werden! Das ist ein echtes Abenteuer! Den Multi-Märkten Nord und Süd sei Dank!
 Denn sie ermöglichen es „alle Jahre wieder“ an einem Adventssamstag etwas richtig Gutes für Menschen in Not zu tun – handfest und einfach. Wer bei dieser Adventsaktion mitmacht und möglichst haltbare Lebensmittel für die Kunden der „Leeraner Tafel“ spendet, der schafft mit einer guten Tat doppelt Gutes – mit seinem Einkauf für andere. Was gespendet wird, wird von den Multi-Märkten verdoppelt – „Multi-pliziert“ sozusagen. Nach der Aktion wird gewogen. Das Gesamtgewicht großzügig mal zwei genommen und aufgestockt. Und am Ende sind alle Gewinner: Die Menschen, die es nicht immer „so dicke haben“ und manchmal auf Unterstützung angewiesen sind – die Menschen, die großzügig spenden - die „Tafel“, eine Einrichtung der Diakonie in Ostfriesland, die mit hoher, vor allem ehrenamtlicher Tatkraft und starkem Einsatz  unterstützt – und die Multi-Märkte selbst, die so zeigen, das soziales Engagement in Leer für sie selbstverständlich dazu gehört - dass soziales Engagement auch in Wirtschaft und Gewerbe kein Fremdwort sein muss. Mich beeindruckt diese Kooperation von Diakonie „Tafel“ und Gewerbe, sprich den Multi-Einkaufsmärkten der Familie Brahms.
 Und ich als Stadtpastor zum ersten Mal dabei – im Multi-Nord, dem trotz seiner Größe „Lütten Multi“, wie ich im Laufe des Tages lernte.
 Ein Stadtpastor, der im Einkaufszentrum Akzente setzt, wie es in einer Kolumne („Hartwig am Mittwoch“) zu lesen war – ob schon das geglückt ist, weiß ich nicht zu sagen. Aber eine Fülle an Kontakten gab es schon. Viele, viele kurze wie auch manche längeren Begegnungen warteten auf mich. Zusammen mit engagierten Mitarbeitenden der „Leeraner Tafel“ und dem Pfarrkollegen aus Logabirum, Pastor Bartels, baten wir von morgens bis zum späten Abend in den Multi-Märkten Nord und Süd um Lebensmittelspenden für die „Tafel“. Dafür zu spenden, das hat nicht nur für die Multi-Märkte Tradition, merkte ich schnell; denn erstaunlich viele Kunden kamen extra an diesem Samstag, weil sie von dieser unterstützenswerten Adventsaktion aus den vergangenen Jahren wussten. Viele andere ließen sich gern ansprechen und erkundigten sich genauer: Die Gruppe Jugendlicher genauso wie die Seniorin am Rollator, ganze Familien, Menschen aus christlichen Gemeinde wie solche, die mit Kirche „wenig am Hut haben“ und im Advent einfach nur spontan helfen wollten. Informationen gab es auf den verteilten Flyern. Wer da nachschaute, brachte nach dem Einkauf in der Regel auch die nachgefragten Lebensmittel auf den „Rolli“, auf dem die Mitarbeitenden der „Tafel“ in reichlich Kisten sammelten, was kam. Ob vorweihnachtliche Leckereien und Nikoläuse, Mehl, Zucker, Salz und natürlich den guten Ostfriesentee samt Kluntjes, aber auch Kaffee, Kuchen oder Knäckebrot und noch vieles mehr. Apropos Brot! Eine besondere Beobachtung konnte ich quasi nebenbei am Rande machen. Den ganzen Tag durfte ich auf den Bäckerladen gegenüber schauen und diese Pracht bewundern: Unterschiedlichste Brote und Brötchen in Hülle und Fülle, Kuchen, Torten, Kekse und Weihnachtsgebäck, Stutenkerle zum Nikolaustag und … und … und … und das den ganzen Tag lang, obwohl reichlich gekauft wurde. Fast so ein Wunder wie bei der „Speisung der 5000“, wo das Brot auch nicht ausging und genug für alle da war, kam mir in den Sinn. Wer Brot hat, hat mehr  als nur etwas zu essen! Wer Brot hat, hat ein Lebens-Mittel! Und ich wusste wieder, warum unsere bundesweite evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ heißt! Dass der Hunger gestillt und ausreichend „Brot in die Welt“ kommt, dafür können Sie auch sorgen. Zwar nicht mehr im Multi-Markt (dort erst wieder am Samstag vor dem 2. Advent 2022!), aber am Heiligabend wieder in unseren evangelischen Leeraner Kirchen (und gerne per Überweisung das ganze Jahr).
 Natürlich habe ich auch das erlebt: Dass einige den kleinen Extra-Umweg nahmen, um nicht angesprochen zu werden, einige still wegsahen oder ganz bestimmt in eine andere Richtung schauten. So unerwartet angesprochen zu werden, und dann noch von jemandem aus Kirche oder Diakonie – und das noch beim Einkaufen - das scheint nicht jedermanns Sache zu sein. Meine Hoffnung: Diese Menschen haben vielleicht andere Wege gefunden, anderen Menschen zu helfen. Oder finden ihren Weg, es auf ihre Art zu tun. Viele helfen ja auch „still und unerkannt“. Das ist auch gut so! Da sind der Phantasie und den Möglichkeiten ja Gott sei Dank keine Grenzen gesetzt. Die gelungene Adventsaktion und Kooperation der Multi-Märkte mit der „Leeraner Tafel“, der Diakonie und jetzt auch mit dem „Stadtpastor“ ist ein gute Beispiel dafür, finde ich. Also doch Akzente gesetzt? Für manche war diese Aktion ein Denkanstoß. Einige Angesprochene überlegten, ob sie nicht die Arbeit der „Tafel“ vor Ort aktiv unterstützen und mitarbeiten sollen. Es lohnt sich – für alle!
 Und wenn Sie auch nicht nur zur Vorweihnachtszeit die „Tafel“ unterstützen möchten, son-dern bereit sind, sich sozial und ehrenamtlich sinnvoll einzusetzen – Sie finden die „Tafel“ in der Friesenstraße 66 in Leer oder können sich gerne unter 0491/0879312 erkundigen. Jede Hilfe wird dringend gebraucht und ist willkommen! Nicht nur die vom Stadtpastor … 
Quelle: Rolf Laustöer
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