Am 2. Juli 2023 wird es ein zweites gemeinsames Tauffest in Leer geben, teilt Stadtpastor Ralph Knöfler mit. Fünf evangelisch-lutherische Gemeinden feiern unter den alten Bäumen der Lutherkirche. Beteiligt sind die Lutherkirchengemeinde, die Christuskirchengemeinde Leer, die Friedens- und die Petruskirchengemeinde Loga sowie die Pauluskirchengemeinde Heisfelde.
Musikalisch begleitet die Bigband Uwe Heger das Fest. Herzliche Einladung
seit einiger Zeit hat der Stadtpastor ein neues, eigenes LOGO – einerseits ein „Wieder-Erkennungs-Zeichen“, andererseits auch eine inhaltliche Aussage: Mein Logo – mein Programm!
Sehen Sie dieses LOGO, dann ist dort immer , wenn auch auf vielleicht unterschiedliche Weise, der „Stadtpastor“ beteiligt! Wenn Sie die Symbole von links nach rechts betrachten, dann sehen Sie zuerst – wie auch im LOGO der Lutherkirchengemeinde – den stilisierten K i r c h t u r m der Lutherkirche und dann den „S c h w a n“, das Erkennungszeichen der „Lutherischen“ in Ostfriesland. Beide stehen für meine „Herkunftsfamilie“. Sie zeigen an, wo ich meine (theologischen, kirchlichen, gemeindlichen) Wurzeln habe. Das Symbol ganz rechts im Logo begegnet Ihnen in Leer an ganz vielen Stellen: Es ist das offizielle W a p p e n der Stadt L e e r, das große „L“ mit der Blüte oben und den beiden Sternen rechts und links auf blauem Grund.
Die Stadt Leer hat mir als „Stadtpastor“ freundlicher- und dankenswerterweise gestattet, das Wappen der Stadt in mein Logo aufzunehmen – und das lässt deutlich Richtung und Ort meiner Arbeit als „STADT-Pastor erkennen: Ein Pastor in „Leer“, für „Leer“, mit „Leer“ – für und mit allen Leeraner*innen, allen interessierten Menschen „guten Willens“ – unabhängig von Gemeinde, Zugehörigkeit, Glauben, Herkunft, Überzeugung etc. - und bedingungslos. Mein Dienst geht also bewusst über die Lutherkirchengemeinde hinaus … zum einen nach „draußen“ - „außerhalb kirchlicher Mauern“, zum anderen hat er aber auch gemeindeübergreifenden, ich möchte sagen, -verbindenden Charakter. Und damit komme ich zum noch fehlenden Symbol, dem K n o t e n, einer Art Mischung aus Acht-, Kreuz- und Staverknoten. Dieser Knoten ist nicht nur für Leer, der Stadt zwischen Jümme, Leda und Ems mit ihrem Hafen (eigentlich sogar Häfen) ein passendes, maritimes Zeichen, sondern steht symbolisch für das Verbinden, das Verknüpfen des Einen mit dem anderen, von Kirche u n d Stadt. Der Knoten steht für das (wie man neuerdings so sagt) „Netzwerken“, für Kooperationen, für Zusammenarbeit … und manchmal auch dafür, etwas überraschenderweise miteinander zu verknüpfen und zu verknoten, was bisher nicht jede und jeder sofort miteinander in Verbindung gebracht hätte.
Das LOGO des „Stadtpastors“ ist also ein zeichenhaft dargestelltes Programm und Konzept. Das wird in den kommenden Monaten immer wieder deutlich:
Bei vielen Begegnungen im Stadtraum, bei Veranstaltungen, bei den Friedensmahnwachen auf dem Denkmalsplatz. Bei den „Passions-Punkten 2023“ an „wunden Orten“ in der Stadt Leer und der besonderen österlichen Andacht am Ostermontag aus der Perspektive der Maria Magdalena verbunden mit einem „Pilger“-Osterspaziergang in Loga.
Bei dem großen kreativen Projekt mit der Künstlerin Hildegard Uken und vielen Leeraner*innen mit dem Ziel – einer „Leeraner Bilder-Bibel“, einer große Open-Air-Ausstellung in der Stadtöffentlichkeit – als besonderes „Geschenk“ an die Stadt Leer zum 200jährigen Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte. Bei den damit verbundenen, auch kirchlich-theologischen Veranstaltungen, z.B. vom 09. – 12. Mai mit Martin Wiedmann zu der außerordentlichen „Wiedmann-Bibel“ seines Vaters Willy, die den Impuls für dieses Projekt gab. So kommen ermutigende Impulse in die Stadt – mein LOGO, ein Programm! Kommen Sie - machen Sie mit!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen angenehmen Frühling, eine ruhige, besinnliche Passionszeit und eine segensreiche, belebende Osterzeit!
Ralph Knöfler wird am 8. Juli offiziell in sein Amt als Stadtpastor in Leer eingeführt
Menschen miteinander in Kontakt zu bringen ist ein Ziel, das sich Ralph Knöfler für seinen Dienst als Stadtpastor in Leer gesetzt hat. Seit einem guten halben Jahr ist er in der Ledastadt. Er hat Eindrücke gesammelt, einige Veranstaltungen begleitet und möchte in seiner Projektpfarrstelle über Gemeindegrenzen hinweg Akzente setzen. Am 8. Juli wird Superintendentin Christa Olearius ihn im Rahmen eines Stationsgottesdienstes offiziell in sein Amt einführen.
Gemeinsam auf dem Weg zu sein ist Ralph Knöfler wichtig. Deshalb hofft er auch, dass viele Menschen am 8. Juli mit ihm unterwegs sein werden. Denn sinnbildlich dafür stehe auch die Gottesdienstform für seine Einführung, erklärte er im Gespräch.
Um 16 Uhr soll dann im Bereich Nesse/Dr.-vom-Bruch-Brücke die erste Station sein.
Etwa eine Viertelstunde später wird an der Treppe des alten Rathauses Halt gemacht, wo auch Bürgermeister Claus-Peter Horst einige Worte sprechen möchte.
Gegen 16.45 Uhr findet in der Lutherkirche die feierliche Einsegnung Knöflers statt.
Keine offizielle Station, aber einen besonderen Punkt des Umzuges bildet für den Stadtpastor die Kreuzung bei der katholischen Kirche St. Michael, von der aus auch die reformierte Große Kirche und die Lutherkirche zu sehen sind. Diesen Blick verbindet Knöfler mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Leer und mit der ihm wichtigen ökumenischen Zusammenarbeit.
„Suchet der Stadt Bestes…- Gemeinsam finden!“ So ist der Stationsgottesdienst überschrieben. Zu dessen Elementen gehören biblische Worte, Musik, Statements unterschiedlicher Menschen und Begegnungen. Dazu passt die am gleichen Tag um 19.30 Uhr beginnende Kulturnacht der Altstadtkirchen.
Dass Menschen mit ganz unterschiedlichen Beziehungen zu Kirche und Glauben zusammenkommen, ist dem Stadtpastor ein Anliegen. Und das könne auch außerhalb kirchlicher Mauern geschehen. Erfahrungen dazu konnte er in Leer während der Veranstaltungsreihe „Passionspunkte“ sammeln, die gute Resonanz fand und für ihn ein „Highlight“ war.
Bevor Ralph Knöfler nach Leer kam, war er als Pfarrer der Evangelischen Kirche von Westfalen in Gemeinden in Rheine und Münster, als kreiskirchlicher Pfarrer an einer großen Berufsschule in Münster und als Schulpfarrer an verschiedenen Schulen einer großen Diakonischen Stiftung in Brandenburg im Berliner Umland freigestellt. Erfahrungen hat der 63-Jährige in vielen Bereichen gesammelt: Gemeindepfarramt und Funktionspfarramt, Kirche und Diakonie, Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Behinderten und alten Menschen, Bildung und Religionspädagogik, Seelsorge, Beratung und Spiritualität, kreative Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen, Projekte und Stadt(teil)arbeit gehörten dazu.
Mit der Einrichtung der Stelle eines Stadtpastors oder einer Stadtpastorin wollte die Lutherkirchengemeinde neue Wege beschreiten. Als Kooperationspartner standen ihr die Nachbargemeinden Friedenskirche Loga, Petruskirche Loga, Pauluskirche Heisfelde, Christuskirche Leer und Matthäikirche Bingum zur Seite. Den Grundstein habe der Luther-Kirchenvorstand (KV) gelegt, war von den Verantwortlichen zu hören. Als Pastorin Brigitte Pahlke die Gemeinde verließ, sei klar gewesen, dass deren halbe Stelle kaum neu zu besetzen sei. Deshalb sollte daraus eine zweite volle Pfarrstelle neben der von Pastor Christoph Herbold werden.
Der Kreis „Freundinnen und Freunde der Lutherkirche Leer“ entstand. Menschen unterstützen diesen, indem sie sich verpflichten, für den Projektzeitraum von fünf Jahren monatlich eine feste Summe zu zahlen. Außerdem sagte der Kirchenkreis 34.000 Euro für das Gesamtprojekt aus dem Mitarbeiterfonds zu. Vom landeskirchlichen Fonds Missionarische Chancen (FMC) wird die Stelle zudem anteilig mit Sach- und Personalkosten in Höhe von 116.750 Euro gefördert.
„Niemandem wird etwas weggenommen, Neues entsteht“, erklärte zum Projektbeginn Pastor Herbold zum Aufgabenbereich. Die Arbeit in den fünf beteiligten Gemeinden werde ergänzt, es entstehe keine Konkurrenz. Der Stadtpastor gehöre dem KV der Lutherkirche, dem Konvent und der Kirchenkreiskonferenz Emden-Leer mit allen Rechten und Pflichten an, hieß es. Neu an dieser Stelle sei, systematisch die „blinden Flecken“ und die ganze Stadt in den Blick zu nehmen.
An Einheimische, aber auch an Gäste von außerhalb hat Ralph Knöfler beispielsweise mit dem Angebot eines Sommerprogramms gedacht. Unter dem Motto „Himmelwärts“ soll es im Juli und August besondere Angebote geben. Sie reichen von Stadtpilgertouren über Gesprächsrunden bei Tee und Krintstuut bis hin zu einer Filmvorführung mit Live-Orgelmusik. In Leer freut es den Pastor, zu vielen Terminen mit dem Rad fahren zu können. „Zu all dem, was ich tue, bin ich stolz auf meine drei Kinder und außerdem begeisterter Großvater“, verrät er Privates.
Lutherische Gemeinden Leers und Heimatverein laden ein / Abendliche Treffen vom 10. bis 18. April jeweils ab 18 Uhr
Leer. Außergewöhnliche Orte, besondere Musik, Fachleute, ein engagiertes Team, Pastorinnen und Pastoren, eine 35-minütige Feier und eine interessierte Teilnehmerrunde: Das sind die Bestandteile der Passionspunkte, die nun zum zweiten Mal von evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Kooperation mit dem Heimatverein Leer an sogenannten wunden Punkten Leers gefeiert werden. Beteiligt sind die Gemeinden der Luther-, Christus-, Paulus-, Friedens- und Petruskirche.
Vom 10. bis 16. April wird täglich jeweils ab 18 Uhr der jeweilige Ort im Kontext der Passionsgeschichte Jesu beleuchtet. Am 18. April um 18 Uhr hält Stadtpastor Ralph Knöfler eine österliche „Emmaus-Andacht“ an der Lutherkirche. Jeder Passionspunkt findet draußen statt.
Die Passionspunkte:
Sonntag, 10. April: „Segen sein“ Vorgestellt wird die Bahnhofsmission am Bahnhofsring 8 in Leer.
Fachleute kommen vom Team der Bahnhofsmission. Pastorin Silvia Köhler wird den Ort theologisch und seelsorglich einordnen.
Montag, 11. April: „Auf der Flucht“ Treffpunkt ist der Meierhof beim Schloss Evenburg in Loga. Hier wurden nach dem Zweiten Weltkrieg Flüchtlinge einquartiert. Historiker Burghardt Sonnenburg wird Informationen dazu geben. Pastorin Ina Jäckel geht auf die Passionsgeschichte ein.
Dienstag, 12. April: „Heimgesucht“
Die Passionspunkte führen zur Harderwykenburg an der Alten Marktstraße 1a. Hier soll auf Gräueltaten im 30-jährigen Krieg aufmerksam gemacht werden. Zu den Mitwirkenden gehören Historiker Burghardt Sonnenburg und Pastor Thomas Jäckel.
Mittwoch, 13. April: „Verleugnet“ Am Königskamp in Leer befand sich das frühere Sinti-Lager. Mirando Wagner, Ehrenvorsitzender des 1. Sinti-Verein Ostfriesland, wird dort davon erzählen. Dabei sein wird auch Stadtpastor Ralph Knöfler.
Donnerstag, 14. April: „Bedürftig“ Treffpunkt an diesem Tag ist die Jugendherberge, früher das Lutherische Armenhaus, an der Süderkreuzstraße 7, in Leer. Darüber wird Stadtführer Günter Podlich etwas erzählen. Superintendentin Christa Olearius hält die Kurzpredigt.
Karfreitag, 15. April: „Ausgestoßen“ Der Passionspunkt am Karfreitag führt zur Lutherkirche. Den Impuls zum Thema wird Dr. Klaas-Dieter Voß, Mitarbeiter der Johannes-a-Lasco-Bibliothek Emden, vermitteln. Es geht um die Leeraner Schriftstellerin Wilhelmine Siefkes, die 1933 aus der evangelisch-lutherischen Kirche austrat und Mitglied der Mennonitin wurde. Stadtpastor Ralph Knöfler wird auf die Passionsgeschichte eingehen.
Sonnabend, 16. April: „Innehalten“ Diesmal ist ein Passionspunkt auch im Stadtteil Heisfelde: Das Ehrenmal an der Ecke Am Ehrenmal/Heisfelder Straße ist Treffpunkt. Oberstleutnant a. D. Rainer Grygiel vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wird über Kriegsleid sprechen. Pastor Christian Erchinger hält die Kurzpredigt.
Montag, 18. April: Österliche „Emmaus-Andacht“ Einen persönlichen Akzent bringt in diesem Jahr Stadtpastor Ralph Knöfler in die Veranstaltungsreihe mit ein: eine Oster-Andacht zum Thema „Bleibe bei uns, denn es will Abend werden“, die an der Lutherkirche stattfindet. Für den Stadtpastor gehören Passion und Ostern untrennbar zusammen. Die „Emmaus-Andacht“ soll den Weg-Gedanken aufnehmen und ins Oster-Fest, in den Neuanfang des Lebens, münden.
Zu einer weiteren Antikriegs-Kundgebung auf dem Denkmalsplatz wird für den 12. März ab 12.00 Uhr überparteilich aufgerufen. Parteien, Kirchen und das Bündnis „ Leer zeigt Haltung“ zeigen Solidarität mit der Ukraine und verurteilen den russischen Angriff gegen die Ukraine aufs Schärfste. Fest stehen wir an der Seite der Ukraine, ihrer Menschen und ihres Rechts auf Selbstverteidigung, auf Freiheit und Selbstbestimmung, so die Organisator*innen. Die Welt ist seit dem 24. Februar eine andere, unsere alten Gewissheiten sind erschüttert. Der Krieg gegen die Ukraine ist ein Angriff auf Frieden, Demokratie und Freiheit in Europa. Der Leeraner Bürgermeister, Claus- Peter Horst, wird auf der Kundgebung ebenso sprechen wie Stadtpastor Ralph Knöfler.
„Und am Ende sind alle Gewinner.“ So fasste Leers Stadtpastor Ralph Knöfler die Spenden-Aktion der Multi-Märkte in Leer und Emden für die Tafeln in Leer und Emden zusammen. Am zweiten Advents-Sonnabend hatte das Motto wieder „Kaufen Sie ein Teil mehr und spenden Sie es!“ gelautet. Beeindruckende Zahlen konnte jetzt Fritz-Rudolf Brahms, Chef des Multi-Marktes an der Ringstraße in Leer, bekanntgeben: 5,2 Tonnen Waren wurden gespendet, davon 3,3 Tonnen in den Leeraner Häusern und 1,9 Tonnen in Emden. Wie versprochen verdoppelte das Unternehmen die Menge, so dass insgesamt 10,4 Tonnen zusammenkamen.
Herzlich Dank sagten Andreas Poppen als Leiter der Leeraner Tafel sowie Pastor Andreas Bartels. Er gehört dem geschäftsführenden Ausschuss des Evangelischen Diakonieverbandes in Ostfriesland an, der Träger der Leeraner Tafel ist. Beide würdigten die Spendenbereitschaft der Menschen, das soziale Engagement der Multi-Inhaber und den Einsatz der Tafel-Helferinnen und -Helfer. „Manche Menschen sind extra an dem Tag einkaufen gegangen, um einen Beitrag zu leisten“, erzählte Bartels. Er gehörte ebenso wie Stadtpastor Knöfler und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leeraner Tafel zu jenen, die die Multi-Kunden ansprachen und Flyer verteilten.
„Seit über zehn Jahren richten wir diese Aktion aus – mit permanent steigender Tendenz bei den Ergebnissen“, sagte Fritz-Rudolf Brahms. Wer einen Blick auf die Kisten mit den Waren warf, sah vor allem haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Mehl und Margarine. Darum waren die Spender gebeten worden, denn üblicherweise erhalten die Tafeln ablaufgefährdete Waren. Auch an Leckereien für Kinder war gedacht worden. Und gefreut haben sich Kunden der Tafeln auch – so war zu hören – über gespendete Körperpflegemittel.
Über einen weiteren schönen Effekt der Aktion berichtete Hanna Weidner: „Wir haben so viele Geldspenden wie noch nie bekommen“, erzählte die ehrenamtliche Mitarbeiterin der Leeraner Tafel. Rund 800 Euro seien in Leer gegeben worden. Wie für die Leeraner Tafel ist finanzielle Unterstützung auch für die Tafel in Emden wichtig, die sich dort in Trägerschaft des Caritasverbandes Ostfriesland befindet. Geldspenden helfen, den laufenden Betrieb der Tafel aufrechtzuerhalten, Miete und Strom sowie die Unterhaltskosten für die Lieferwagen zu bezahlen. Dankbar für die jetzt gespendeten Lebensmittel der Multi-Aktion zeigte sich auch Stefanie Holle, Geschäftsführerin der Caritas Ostfriesland. Die seien über eine lange Zeit hinweg hilfreich bei der Unterstützung.
Nur kurze Zeit hatte die Leeraner Tafel wegen der Corona-Pandemie ihre Arbeit aussetzen müssen. Menschen aus 350 Haushalten, sogenannten Bedarfsgemeinschaften, kommen derzeit wöchentlich und können für eine kleine Gebühr einkaufen. Sie müssen einen Berechtigungsnachweis vorlegen. Die Ausgabestelle in Leer an der Friesenstraße 66 ist von montags bis freitags von 11.30 Uhr bis 13 Uhr geöffnet, die in Hesel im Martin-Luther-Haus montags von 14.30 bis 15.30 Uhr. Corona-Schutzregeln werden berücksichtigt.
Die anfangs genannten „Gewinner“ der Multi-Aktion benennt Stadtpastor Knöfler so: „Die Menschen, die es nicht immer ,so dicke haben’ und manchmal auf Unterstützung angewiesen sind; die Menschen, die großzügig spenden; die Tafeln als Einrichtungen mit hoher und vor allem ehrenamtlicher Tatkraft; und die Multi-Märkte der Familie Brahms selbst, die so zeigen, dass soziales Engagement in Leer für sie selbstverständlich dazu gehört.“ (Käte Dübbel)
Adventsaktion zum 2.Advent: Den Tisch für die „Leeraner Tafel“ decken
Haben Sie schon einmal zehn Stunden am Stück vor dem Eingang eines Einkaufmarktes gestanden und Menschen anzusprechen versucht (natürlich den aktuellen Corona-Regelungen entsprechend!)? Ich kann Ihnen sagen: Das ist wesentlich mehr als nur Beine in den Bauch zu stehen, sich den Mund fusselig zu reden oder etwas heiser zu werden! Das ist ein echtes Abenteuer! Den Multi-Märkten Nord und Süd sei Dank! Denn sie ermöglichen es „alle Jahre wieder“ an einem Adventssamstag etwas richtig Gutes für Menschen in Not zu tun – handfest und einfach. Wer bei dieser Adventsaktion mitmacht und möglichst haltbare Lebensmittel für die Kunden der „Leeraner Tafel“ spendet, der schafft mit einer guten Tat doppelt Gutes – mit seinem Einkauf für andere. Was gespendet wird, wird von den Multi-Märkten verdoppelt – „Multi-pliziert“ sozusagen. Nach der Aktion wird gewogen. Das Gesamtgewicht großzügig mal zwei genommen und aufgestockt. Und am Ende sind alle Gewinner: Die Menschen, die es nicht immer „so dicke haben“ und manchmal auf Unterstützung angewiesen sind – die Menschen, die großzügig spenden - die „Tafel“, eine Einrichtung der Diakonie in Ostfriesland, die mit hoher, vor allem ehrenamtlicher Tatkraft und starkem Einsatz unterstützt – und die Multi-Märkte selbst, die so zeigen, das soziales Engagement in Leer für sie selbstverständlich dazu gehört - dass soziales Engagement auch in Wirtschaft und Gewerbe kein Fremdwort sein muss. Mich beeindruckt diese Kooperation von Diakonie „Tafel“ und Gewerbe, sprich den Multi-Einkaufsmärkten der Familie Brahms. Und ich als Stadtpastor zum ersten Mal dabei – im Multi-Nord, dem trotz seiner Größe „Lütten Multi“, wie ich im Laufe des Tages lernte. Ein Stadtpastor, der im Einkaufszentrum Akzente setzt, wie es in einer Kolumne („Hartwig am Mittwoch“) zu lesen war – ob schon das geglückt ist, weiß ich nicht zu sagen. Aber eine Fülle an Kontakten gab es schon. Viele, viele kurze wie auch manche längeren Begegnungen warteten auf mich. Zusammen mit engagierten Mitarbeitenden der „Leeraner Tafel“ und dem Pfarrkollegen aus Logabirum, Pastor Bartels, baten wir von morgens bis zum späten Abend in den Multi-Märkten Nord und Süd um Lebensmittelspenden für die „Tafel“. Dafür zu spenden, das hat nicht nur für die Multi-Märkte Tradition, merkte ich schnell; denn erstaunlich viele Kunden kamen extra an diesem Samstag, weil sie von dieser unterstützenswerten Adventsaktion aus den vergangenen Jahren wussten. Viele andere ließen sich gern ansprechen und erkundigten sich genauer: Die Gruppe Jugendlicher genauso wie die Seniorin am Rollator, ganze Familien, Menschen aus christlichen Gemeinde wie solche, die mit Kirche „wenig am Hut haben“ und im Advent einfach nur spontan helfen wollten. Informationen gab es auf den verteilten Flyern. Wer da nachschaute, brachte nach dem Einkauf in der Regel auch die nachgefragten Lebensmittel auf den „Rolli“, auf dem die Mitarbeitenden der „Tafel“ in reichlich Kisten sammelten, was kam. Ob vorweihnachtliche Leckereien und Nikoläuse, Mehl, Zucker, Salz und natürlich den guten Ostfriesentee samt Kluntjes, aber auch Kaffee, Kuchen oder Knäckebrot und noch vieles mehr. Apropos Brot! Eine besondere Beobachtung konnte ich quasi nebenbei am Rande machen. Den ganzen Tag durfte ich auf den Bäckerladen gegenüber schauen und diese Pracht bewundern: Unterschiedlichste Brote und Brötchen in Hülle und Fülle, Kuchen, Torten, Kekse und Weihnachtsgebäck, Stutenkerle zum Nikolaustag und … und … und … und das den ganzen Tag lang, obwohl reichlich gekauft wurde. Fast so ein Wunder wie bei der „Speisung der 5000“, wo das Brot auch nicht ausging und genug für alle da war, kam mir in den Sinn. Wer Brot hat, hat mehr als nur etwas zu essen! Wer Brot hat, hat ein Lebens-Mittel! Und ich wusste wieder, warum unsere bundesweite evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ heißt! Dass der Hunger gestillt und ausreichend „Brot in die Welt“ kommt, dafür können Sie auch sorgen. Zwar nicht mehr im Multi-Markt (dort erst wieder am Samstag vor dem 2. Advent 2022!), aber am Heiligabend wieder in unseren evangelischen Leeraner Kirchen (und gerne per Überweisung das ganze Jahr). Natürlich habe ich auch das erlebt: Dass einige den kleinen Extra-Umweg nahmen, um nicht angesprochen zu werden, einige still wegsahen oder ganz bestimmt in eine andere Richtung schauten. So unerwartet angesprochen zu werden, und dann noch von jemandem aus Kirche oder Diakonie – und das noch beim Einkaufen - das scheint nicht jedermanns Sache zu sein. Meine Hoffnung: Diese Menschen haben vielleicht andere Wege gefunden, anderen Menschen zu helfen. Oder finden ihren Weg, es auf ihre Art zu tun. Viele helfen ja auch „still und unerkannt“. Das ist auch gut so! Da sind der Phantasie und den Möglichkeiten ja Gott sei Dank keine Grenzen gesetzt. Die gelungene Adventsaktion und Kooperation der Multi-Märkte mit der „Leeraner Tafel“, der Diakonie und jetzt auch mit dem „Stadtpastor“ ist ein gute Beispiel dafür, finde ich. Also doch Akzente gesetzt? Für manche war diese Aktion ein Denkanstoß. Einige Angesprochene überlegten, ob sie nicht die Arbeit der „Tafel“ vor Ort aktiv unterstützen und mitarbeiten sollen. Es lohnt sich – für alle! Und wenn Sie auch nicht nur zur Vorweihnachtszeit die „Tafel“ unterstützen möchten, son-dern bereit sind, sich sozial und ehrenamtlich sinnvoll einzusetzen – Sie finden die „Tafel“ in der Friesenstraße 66 in Leer oder können sich gerne unter 0491/0879312 erkundigen. Jede Hilfe wird dringend gebraucht und ist willkommen! Nicht nur die vom Stadtpastor …